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Schmied
und Wagner
Bodenständiges
Handwerk im alten Heidesheim |
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Alle
Werkzeuge
wie Zirkel, Fuchsschwanz oder Hobel tragen die deutlichen
Spuren ihres Alters, zeigen die Patina intensiver Nutzung und weisen in
eine ferne Zeit, als das heute längst erloschene
Wagnerhandwerk
noch Zukunft hatte.
Im Gegensatz zu den großen, prächtig ausgestatteten Meisterbriefen der
Schmiede waren die Meisterbriefe der Wagner Mitte der 20er Jahre sehr
schlicht, wie das Beispiel von Wagnermeister Johann Jakob Appel 1925
zeigt. Heute noch hängt der Meisterbrief von Wagner Frey in der längst
aufgelassenen Werkstatt in der Schäferstraße.
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Unter den alten Werkzeugen
fällt die kleine Holz-Schmiege auf,
ein einfaches wie geniales Werkzeug, dessen verstellbare Schenkel
angegebene Winkel direkt auf das Werkstück übertragen
konnten. “Die
Schmiege besteht aus einem geschlitzten Schenkel und einer
verstellbaren Zunge, die sich unter einem bestimmten Winkel aufklappen
und sich dann durch eine Schraubverbindung fixieren
lässt.” (Wikipedia) |
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Werkzeug
für den Hufbeschlag. Vor dem Beschlagen wurde mit den beiden
ausgestellten Hufmessern der Huf gesäubert und von altem, kranken
Horn befreit. Im süddeutschen Raum wurde dazu vor allem das
Stoßeisen benutzt, das Herr Kollnberger mit nach Heidesheim
brachte.
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Die beiden Ochsenplättchen erinnern an die Zeit, als es - vor
allem im 19. Jahrhundert - im armen Heidesheim noch wenig Pferde gab
und vor allem Kuh- und Ochsengespanne für die Feldarbeit heran
gezogen wurden. Zum Schutz wurden die Außenklauen der
Vorderfüße beschlagen . Die einzigen schriftlichen
Unterlagen, die im Original für diese Ausstellung bereit gestellt
werden konnten, stammen wie das hier ausgestellte Prüfungszeugnis
aus der Traditionsschmiede Bieber im Oberdorf. |
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In Ergänzung des
obigen Beschlagwerkzeugs sind zur Illustration 3 Fotos vom Hufbeschlag
ausgestellt. Mit dem Holzschlegel und der Zange wurde in einem ersten
Arbeitsschritt das alte Hufeisen abgetrennt.
Mit dem Messrad eruierte der Schmied die Länge des Bandeisens, das er für den jeweiligen Eisenreifen benötigte.
Die kleine Schmiedezange war wie viele andere der
“verlängerte Arm” des Schmiedes, um kleine Eisenteile
wie Hufeisen ... im Schmiedefeuer auf Rotglut zu bringen. |
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