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Kleine Läden in HeidesheimEinkaufen ist ins Gerede gekommenNegativschlagzeilen häufen sich, und schwarze Schafe setzen aus Profitgier unsere Gesundheit aufs Spiel. Nationale wie internationale (Lebensmittel)ketten setzen ihre Center und Supermärkte auf die “grüne Wiese” weit vor unsere Städte, weil in den Orten selbst nicht einmal mehr genügend Platz für die vorgeschriebenen Parkplätze ist.Geschäfte mit Tradition, die unseren Dörfern Gesicht und Charakter gegeben haben und seit Generationen in den Familien weiter geführt wurden, bleiben zunehmend auf der Strecke oder haben längst kapituliert. Gesundschrumpfen nennen Zyniker diese Verödung unserer Gemeinden, und was für Wirtschaftsmanager nur notwendiger Strukturwandel im Zeitalter der Globalisierung ist, bedeutet vor Ort zumeist rücksichtsloser Kahlschlag. Für den jungen, dynamischen Verbraucher eröffnen sich (auch per Internet) neue, bisher ungeahnte Möglichkeiten, wenn er mobil, kauffreudig und vor allem dauerhaft kreditwürdig ist. Woche für Woche locken uns Hochglanzprospekte mit Niedrigstpreisen in Erlebniswelten und Konsumparadiese. Aber es gibt nicht nur Gewinner. Wer nicht mehr so mobil ist, beklagt den merklichen Qualitätsverlust vor Ort, spürt, wie er zunehmend an den Rand gerückt wird. Immer mehr Menschen fühlen sich von dieser Waren(über)fülle erdrückt, fühlen sich in dieser unpersönlichen Welt verloren und unwohl. Einkaufen ist entgegen aller Versprechungen zeitraubend und ermüdend, stressig und auch sündhaft teuer geworden, Vergnügen sieht jedenfalls anders aus, und trotzdem will einfach niemand zurück in die mit den Jahren verklärte gute alte Zeit, als doch alles anders (=besser) war. Die Idylle “Tante Emma Laden” wurde geboren und ist in aller Munde. Viel Wasser ist seitdem den Rhein runter geflossen. Mit den historischen Umbrüchen, dem wirtschaftlich technischen Fortschritt haben sich auch Lebensart und Alltagskultur radikal gewandelt. Wie war es vor 60 oder 80 Jahren in Heidesheim?Mit Originalfunden aus der Zeit wollen wir in unserer kleinen Ausstellung eine Brücke in die Vergangenheit schlagen, bei den Älteren Erinnerungen an ihre Jugend wecken, den Jüngeren die Ortsgeschichte etwas konkreter und erfahrbarer machen.Vor 80 Jahren kannte in Heidesheim jeder jeden und wusste, wo/bei wem er das fand, was er brauchte. Der Bedarf regelte den Kaufwunsch. Was man nicht brauchte, war im Geldbeutel auch nicht vorgesehen, konnte man sich eben nicht leisten. Ausnahmen waren kleinere Kinderträume an hohen Festtagen wie Kerb und Weihnachten. Ostern war eine deutliche Stufe darunter, und lockende Auslagen in großen, aufgeputzten Schaufenstern gab es nicht, waren auch überflüssig. So zeigen die wenigen Außenaufnahmen der alten Läden der Geschwister Heiser, von Michael Weidmann in der Burgstraße oder Lebert in Heidenfahrt “Schaufenster”, die sich kaum von den übrigen Sprossenfenstern unterscheiden, sich noch harmonisch in die Häuserfassade einpassen und im Straßenbild kaum vom ortsüblichen Umfeld unterscheiden. Von außen gaben sie deshalb nur einen spärlichen Einblick in den engen, bis auf den letzten Winkel ausgefüllten Verkaufsraum. Einfache Holztafeln über der Eingangstür kündigten das Warensortiment an. |
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Aus den 20er Jahren des 20.
Jahrhunderts ist
nur ein einfacher “Auslader” in schlichtem
Eisenrahmen mit
beidseitig verschraubten Emailschildern überliefert und
erhalten.
Einkaufsmöglichkeiten
gab es in Heidesheim praktisch an jeder Straßenecke. Das
Warenangebot für den täglichen Bedarf war mehr als
ausreichend, geradezu üppig. Luxus war nicht gefragt, sonst
gab es
praktisch alles. Eine zufällige Auswahl
ortsansässiger
Geschäfte zwischen 1920 und 1950 verdeutlicht diese
Vielfalt. Einkaufen
konnte man bei |
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