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Um
1920 ist
Heidesheim von der Landwirtschaft geprägt. Das Motiv stellt
nicht
die schlichte Küche dar, wie sie allgemein im Ort vorgefunden
wurde, für die Küche galt ganz allgemein “Rein
und
sauber muss die Küche sein”, das war
die Idealvorstellung
aus einer Zeit, als sie noch ruß- und
rauchgeschwärzt war.
In unserer Küche auf dem Überhandtuch steht aber
keine
arbeitsgeplagte Bauersfrau. Hier ist eine typische Situation aus der
bürgerlichen Gesellschaft dargestellt, die für die
einfachere
Bevölkerung schon immer Vorbild war. |
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Essen
und Küche
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in
Antike und Mittelalter
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Essen
und Orte, an
denen Essen zubereitet wurde, sind entscheidende Elemente im
menschlichen Leben, und so finden die Archäologen
überall mit
den Spuren menschlicher Besiedlung auch Scherben, viele Scherben von
Töpfen, Ess- und Küchengerät. So auch in
Heidesheim.
Beschaffung und Verarbeitung von Essbarem war der Hauptinhalt des
Lebens. Essen war zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften
gemeinschafts- und entsprechend kulturbildend. In allen Religionen hat
das gemeinsame Mahl sinnstiftende Bedeutung.
Mit der Ausbreitung des römischen Reiches fand auch seine
Esskultur allgemeine Verbreitung. Auch in Heidesheim fanden sich viele
Scherben, beredte Spuren, und als sich die Franken um 500 in
Rheinhessen
nach den Römern etablierten, nutzen sie das römische
Vorbild
für ihre eigene Töpferware, wie zahlreichen
Knickwandbecher-
und -toepfe in ganz Rheinhessen zeigen, die auch in Gräbern
des
merowingischen Friedhofs mitten in Heidesheim gefunden worden waren.
Herr Conradi und Herr Heiser bestaunen gerade einen mit
Rädchendekor verzierten Fund.
Einfache, handgeformte Pingsdorfer Ware um 1000 und die im offenen
Feuer am Küchenboden bewährten Kugeltöpfe
des
Mittelalters waren auch für Heidesheim typisch. Erst im
Spätmittelalter folgten die hart gebrannten Töpfe,
Krüge
und Becher, deren Wellenrandfuß für diese
spätmittelalterliche- frühneuzeitliche Ware typisch
ist. |
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