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Bauerntöpferei
aus Rheinhessen |
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Seit den Anfängen
bestimmte Tongeschirr das Inventar der Küche, und jede Region
hatte ihre spezifischen Formen und Farben, die den Tonvorkommen der
Umgebung und den Bedürfnissen der Bevölkerung
angepasst waren. Namen wie Frechen, Raeren oder Langerwehe
zwischen Aachen und Köln, Siegburg, Höhr Grenzhausen,
Bunzlau oder Creussen sind wegen ihres Formenreichtums und ihrer
Qualität über nationale Grenzen hinaus bekannt
geworden. Auch Rheinhessen hat viele Orte mit eigener
Töpfereigeschichte, ihre Namen aber haben
überregional nie eine Rolle gespielt, ihre Produktion
beschränkte sich immer auf den einfachen Bedarf der eigenen
Bevölkerung und war - von einigen Zierschalen abgesehen -
einfachste Ware für den Alltagsgebrauch, einfach gobiert und,
wenn nötig, lasiert wie die Milchhäfen, in denen die
frische Milch zum Dickwerden aufgehoben wurde. |
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Sie alle waren nur innen
lasiert und außen mit einem oder mehreren
engobierten Ringen am Hals oder Korpus zur Kennzeichnung der
Töpferwerkstatt “verziert”. Bei
niederer Brennstufe gebrannt waren sie recht zerbrechlich und mussten
wie alles irdene Geschirr schon bald ersetzt werden. Der unlasierte
Deckel gehörte stets dazu. Die nur innen in bunter Bleilasur
leuchtenden Bundkuchenformen behaupteten sich problemlos neben den
dauerhalten Kupferformen, die sich vor allem in gehobeneren,
bürgerlichen Küchen fanden. |
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Teller und Schüsseln
aller Größen, in denen der Teig aufgehen sollte,
standen neben bunt getupften oder geschwämmten
Töpfchen, große Kochtöpfe,
Blutschüsseln für die Hausschlachtung, Siebe oder
Seihen gehörten zur Produktionspalette wie die aussen und
innen lasierten Kaffeekannen oder -tassen.. Die kleinen
Familienbetriebe, die nur überleben konnten, weil sie nebenbei
noch eine kleine Landwirtschaft betrieben, brannten in der Regel 2 mal
im Jahr mit dem Ton, den sie in eigenen Gruben in der Gemarkung
gegraben und aufgearbeitet hatten.
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