200 Jahre
Pfarrkirche
St . Philippus und Jakobus
1811 - 2011 |
SEIN IST DIE ZEIT |
|
|
Mit
dem
Präfekten des Departements Mont Tonnerre (Donnersberg) setzte
sich unter französischer Besatzung auch in Heidesheim das
antikirchliche/ antiklerikale Gedankengut der Aufklärung wie
freiheitliche Ideen der französischen Revolution
durch. |
Sein
Grabmal auf dem Hauptfriedhof Mainz. |
Nach
dem Abriss der Kirche 1791 war Heidesheim bis zur Fertigstellung des
neuen Gotteshauses 1811 ohne eigene Kirche. Während dieser
Zeit
mussten die Gottesdienste in Noträumen stattfinden, in der
Georgskapelle, der Pfarrscheune, der Windeck oder in der Zehntscheune
des Klosters Eberbach auf dem Sandhof. Um den Weg zu dem vor
dem Ort
gelegenen Eberbacher Hof abzukürzen, legte die Gemeinde das
sog.
Gaadepädche durch die Gärten rechts der Mainzer
Straße
an. Zudem wurde noch eigens ein heute noch existierendes kleines Tor an
der Südwestecke der Umfassungsmauer gebrochen. |
Aus der
Sandhofkapelle hinter
dem barocken Wohnhaus wurde der Lettner eigens in
die
Zehntscheune eingebaut, so dass der Altar auf einer Art Empore
erhöht stand, zu der eine hölzerne Treppe hinauf
führte,
während die Besucher unten in der Tenne Platz fanden.
|
Heidesheimer Katasterauszug aus
französischer Zeit 1812. Die
Nordsüd ausgerichtete neue Kirche ist schon dargestellt. Die
Besiedlung gruppiert sich um die Dimbergkirche und das angrenzende
Rathaus. Noch liegt die Windeck außerhalb am
nördlichen
Ortsrand, und die Bebauung nach Westen endet auf der Höhe der
späteren Römerstraße.
|
Wand in einer
angrenzenden Kammer, die als Sakristei genutzt wurde.
|
Grabstein des
Augustiner Paters Alexius Johann auf dem Mainzer
Hauptfriedhof. Aus dem Kloster Vertreiben war er von 1809 bis 1821
Pfarrer in Heidesheim und konnte dank seiner guten Beziehungen zum
französischen Präfekten Baron de St. André
umfängliches barockes
Inventar aus den säkularisierten Klöstern
für seine Pfarrei sichern und
die noch recht kahle Kirche reichlich ausstatten.
|
|
So wurde das schöne
Chorgestühl
aus dem Schulfonds/ Welsch-Nonnenkloster erworben,
für das sich die Heidesheimer Ratsherren besonders einsetzten.
Es
wurde dann auch im Altarraum aufgestellt und diente über 150
Jahre
lang als Ehrenplatz für die Honoratioren der
Gemeinde.
|
Die Rokoko-Kommunionbank
gehörte
einst dem Altmünsterkloster, und auch die 4
lebensgroßen
Gestalten werden der berühmten Mainzer Schule von
Binterim
zugeschrieben.
|
Dazu
gehören der Hl. Franz von Assisi, die Hl. Klara und die
ursprünglich wohl im Kloster Eberbach aufgestellten Figuren
von
(St. Benedikt) und Bernhard von Clervaux. |
|
|
|
|
Die Staue
des Hl. Sebastian kam
wahrscheinlich aus dem Reichklara-Kloster in Mainz, während
die
Gruppe der Mutter Anna und ihrer Tochter zum Inventar des
Welschnonnenklosters gehörte. |