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Eigner Herd





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Kinderherd um 1900 mit dem für die Zeit typischen Emaillegeschirr und dem obligatorischen Wasserschiffchen für den Warmwasservorrat.  Hier am originalgetreuen Modell lernten Mädchen spielend ihre Rolle, in die sie den Erwartungen der Zeit entsprechend so selbstverständlich hinein wuchsen.




Das Löffelblech
2 Generationen lang gehörte ein Löffelblech zum selbstverständlichen Inventar jeder Küche. In Griffweite des emaillierten Küchenherdes waren so Kellen und Schaumlöffel immer in Reichweite, und in der Ablage fanden Kleinigkeiten wie Zündhölzer, Dosen- und Flaschenöffner ihren geeigneten Platz. Im modischen Design ihrer Zeit - mit Vorliebe in Delfter Blau - und im harmonisch gestalteten Rahmen erinnerten vielfach einprägsame Küchensprüche an die Wertvorstellungen der Zeit, und damit an die allgemein gewünschte Rolle der Frau in Küche und Haus. 3 ansprechende Beispiele in den Vitrinen belegen ihre Vielfalt und generelle Verbreitung.





Die Bunden- oder Napfkuchenformen aus Ton, Kupfer, Eisenguss oder Emaille gehörten wie die innen lasierten Milchhäfen aus den Töpfereien der Region zum Grundbestand jeder Küche und sind in ihrer bunten Vielfalt noch heute präsent und beliebt. Die Bundform, die im gesamten deutschsprachigen Raum verbreitet ist, erinnert in Form und Name an den “Türkenbund”, wie der Turban ursprünglich genannt wurde.

Grapen, Hahl, Dreifuß, Pfannenknecht
gehörten wie der langstielige Topf vom Spätmittelalter bis ins 19. Jahrhundert zum offenen Herdfeuer in unseren Küchen. Der dreifüßige, gusseiserne Topf stellte einen Wertgegenstand dar und löste die irdenen Kugeltöpfe ab, die direkt in die Glut gestellt wurden. Ein schmiedeeiserner Henkel machte es zudem möglich, den Topf an eine Kaminsäge zu hängen, die im offenen Rauchabzug befestigt war und je nach Bedarf höher oder tiefer gestellt werden konnte. Dreifuß und Pfannenknecht wurden direkt ins offene Feuer gestellt. Während die Kugeltöpfe, wie der Name besagt, noch einen runden Boden hatten, um in der Glut besseren Halt zu finden, fanden jetzt zunehmend Töpfe mit flachem Boden Verwendung. Langstielige Töpfe, wie sie auf dem Pfannenknecht vorgesehen waren, vermieden den direkten Kontakt mit dem Feuer. Ein besonderes Plus des Pfannenknechts war, dass der langstielige Topf bei Bedarf in Schräglage gebracht werden konnte.
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