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Kleine Läden in Heidesheim
Persil bleibt Persil
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Waschen
war mühsam und
anstrengend.
Die Hygienevorstellungen waren zeitbedingt noch anders als heute, man
sammelte die anfallende Wäsche längere Zeit, und so
kostete
es immer wieder Überwindung, die Berge des oft groben
Leinenzeugs
anzugehen. Waschbrett und Bleichwiese waren zu Beginn des 20.
Jahrhunderts noch allgemein üblich.
Mit der Entdeckung der bleichenden Wirkung von Chlor trat ein Wandel
ein. Geradezu revolutionär aber war ein Waschmittel, das 1907
von
Henkel vorgestellt wurde und das die ursprünglich bleichende
Wirkung durch Wasser und Sonne auf der Bleichwiese sowie die
gesundheitlich bedenkliche Chlorbleiche durch eine völlig
ungefährliche, einfache Sauerstoffbehandlung in einem
Waschkessel
ersetzte. Das “Zaubermittel” hieß Perborat,
dessen
Waschleistung durch den Zusatz von Silikat noch
erhöht wurde. PerSil war geboren und damit
eine Entwicklung eingeleitet, die in
kürzester Zeit Deutschland erobern sollte, denn, so ein
früher Slogan des neuen Waschpulvers,
“Persil wirkt
selbsttätig”. Was für
eine Erleichterung beim
bisherigen Einweichen, Kochen, Waschen und Bleichen! Und obendrein galt
noch das Versprechen von “Blendend
weißer
Wäsche”. Da das Ergebnis dem
Versprechen entsprach, war der
Siegeszug grenzenlos. Persil für alle
Wäsche
heißt der
neue Werbezusatz auf Plakaten und Packungen.
Nach dem 1. Weltkrieg mit der folgenden Rheinlandbesetzung und
Inflation erfolgte ein Neustart. Auf den Packungen und Emailplakaten
erschien jetzt deutlich das rote Henkeloval. Mit der Schaffung der
weißen Frau 1922 gelang Persil ein genialer Werbezug. Bis in
die 60er Jahre verkörperte diese Symbolfigur alle positiven
Eigenschaften von Persil. |


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Mit dem 2. Weltkrieg
und der damit verbundenen Unterbrechung von
Rohstofflieferungen wird die Herstellung von Persil eingestellt. Die
Werbung bleibt aber trotzdem bestehen, damit die Marke im Bewusstsein
bleibt. Persil bleibt auch ein Zeichen des
Nachkriegsdeutschland.
In der Zeit der Entnazifizierung wird im Volksmund ein
Unbedenklichkeitszeugnis als Persilschein bezeichnet.
Als Leitmotiv für die persilfreie Zeit nach dem 2. Weltkrieg
wird allgemein der Slogan “Zum
Saubermachen Henkelsachen”
kreiert, und als 1950 Persil wieder erscheinen darf, ist das
für
viele ein Zeichen der Hoffnung, wie eine Vorankündigung, dass
es
wieder bergauf geht.
1954 verschwindet auf den Paketen der Zusatz “ohne
Chlor”. Persil kommt jetzt in einem ganz anderen
Erscheinungsbild auf den Markt. Der Schriftzug der Marke steht jetzt
quer auf der Packung, und war das Waschpulver bisher in weiche
Papiertüten gepackt, kommt jetzt der faltbare und für
größere Märkte erfundene stapelbare Karton.
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Und dann wurden, Wohlstand verpflichtet,
die Wäscheschränke
voller. Es wurde öfter gewaschen, neue Maschinen machten es
möglich, und die Chemie entwickelte immer neue Fasern. Neue,
immer
bessere, spezialisierte Waschmittel in immer
größeren
Packungen, die damit auch preisgünstiger waren,
kamen auf
den Markt.
Persil 1959 kam in die Läden.
Aber das ist nicht mehr unsere
Zeit.
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Zum
Saubermachen Henkelsachen
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Persil war und blieb der
unbestrittene
Marktführer. Henkel
aber
investierte in damals unerreichter Größenordnung in
die
Weiterentwicklung, und so konnten zur rechten Zeit neueste Produkte auf
dem Markt erscheinen. In einer aufwändigen Werbekampagne
wurden sie
deutschlandweit bekannt gemacht, Henkel konnte noch letzte Nischen
besetzen und war damit praktisch flächendeckend
marktbeherrschend. |
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