Historisches  Heidesheim      

seine Geschichte seine Kulturdenkmale seine Alltagskultur


Startseite

Schmied

sein Werk, hist. Spuren
Schmiede im Oberdorf
Hufbeschlag
Heidesheimer Schmiede

Wagner

Das Rad
Wagnerei Schütz
Wagnerei Appel
Wagnerei Frey
Ausstellung
Vitrine 1
Vitrine2
Fotos 1(2)
Fotos 2(2)
Nachlese
Nachlese2
Impressum

Hufbeschlag im Oberdorf
Ein Pferd steht zum Hufbeschlag an Herr Kollnberger erklärt eine sog. Pferdebremse, die ein Pferd ruhig stellen bzw. gefährliche Beißattaken verhindern sollte, wenn schmerzhafte Arbeiten wie das Abraspeln zu langer Zähne anstand. Dafür wurde dieses Eisen über die Unterlippe ins Maul geschoben. Um die für den jeweiligen Meister richtige Arbeitshöhe zu erhalten, wurde der Amboss angepasst und auf einen entsprechenden Baumstumpf gestellt.
Zu Demonstrationszwecken abgetrennter unterer Teil des Hufes mit Beschlagrand, auf den das Hufeisen aufgenagelt ist, sowie eine lange Raspel zum Bearbeiten der Zähne.


Gesenke
Auswahl verschiedenster Hufeisen, die sich zum Teil nur in Nuancen voneinander unterscheiden, aber zeigen, dass ein Eisen individuell dem Huf des Pferdes angepasst werden musste, um die Voraussetzung für einen sicheren Tritt zu geben. Beschlagschemel mit Prüfzange ( um z.B. Verletzungen beim Hufbeschlag festzustellen und um so einem Lahmen des Pferdes vorzubeugen), Hufzangen und Abschlageisen, um überbordenden Hufbewuchs abzuschlagen. Beschlaghämmer, 3 Hufmesser zum Reinigen und Säubern der Hufe vor dem Beschlagen sowie einem Schlegel zum Entfernen der Alteisen.
3 Beispiele, die zeigen, dass eine Hufbehandlung nach 8 bis 10 Wochen dringend nötig ist. (Bilder von:hufschmied-hp)

Hufpflege ist angesagt. Der Huf muss korrekt augeschnitten werden, die Wände werden entsprechend der Stellung und des Ganges des Pferdes gekürzt sowie loses und faules Horn von Sohle und Strahl entfernt. Der zu stark gewachsene Tragrand wird mit dem Schlageisen oder einer Spezialzange gekürzt.
Die folgenden Fotos, die Stationen im Ablauf des Hufbeschlags festhalten, sind vor Jahren von Herrn Thomas Klein, Wackernheimer Straße, gemacht worden.



Herr Kollnberger heizt die Esse an. Auf der Esse liegen 2 Stapel vorgefertigter Hufeisen, die  noch anzupassen sind. Die Zeit ist längst vorbei, dass Hufeisen in der Schmiede vollständig aus Bandeisen gefertigt wurden, dass aus 3 alten Hufeisen ein neues entstand.

Der Pferdehalter hebt den Hinterhuf, damit Herr Kollnberger - Schlegel in der Hand - sich ans Abtrennen des alten Eisens machen kann.




Das alte Eisen wird fachgerecht abgetrennt.
Das vorgeglühte Eisen wird aufs Horn aufgebrannt. Damit hinterlässt es eine eingebrannte Spur, und der Schmied kann erkennen, wo noch letzte Korrekturen vorzunehmen sind. Das Eisen wird zum letzten Mal bearbeitet
Ein Eisen wird aufgenagelt. Wie die schematische Darstellung (von hufschmied-hp)zeigt, wird der Hufnagel nicht senkrecht eignetrieben, um nicht, “ins Leben” zu geraten, weil das ein Lahmen zur Folge hätte. Der Hufnagel muss an der weißen Linie in einem Winkel eingeschlagen werden und wenige Zentimeter oberhalb den Huf seitlich verlassen.
Abschließende Sicherung. Die herausragenden Spitzen der Hufnägel werden abgezwickt oder in einem vorher ausgeschnittenen Hornbett versenkt. Peter Heinrich Bieber, Nachfolger des Gründers, bestimmte über Jahrzehnte die Schmiedeszene in Heidesheim.
Bei verschiedenen Arbeitsphasen wird der Fuß des Pferdes zur Entlastung auf diesen Dreifuß gestellt, damit das Pferd nicht sein ganzes Gewicht auf den Schmied verlagert. Das früheste Foto aus dem Hof im Oberdorf. Noch schließt sich die kleine Werkstatt (4m x 6m) direkt an das Wohnhaus an der Oberdorfstraße an. Hinter dem Pferd befindet sich die Dunggrube, und rechts erkennen wir den Stall.
weiter
nach oben