Verschiedenartige
Zieheisen, mit denen z.B. Speichen oder Stiele für
Ackergeräte bearbeitet wurden, gehörten zum meist
benutzten Handwerkszeug. Daneben 3 alte Bohrer. Die
beigefügten Fotos beziehen sich auf die Wagnerei Appel im
Oberdorf.
Ein
Dengelhammer erinnert daran, dass die meisten Kleinbauern ihre Sicheln
und Sensen in aller Frühe selbst dengelten, während
andere
sie auch vom Dorfschmied regelmäßig
schärfen
ließen.
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Die 4 geschmiedeten
Schareisen sind Bodenfunde, weisen ins Mittelalter und belegen die enge
Verbundenheit der Schmiede mit dem Ackerbau. Die kleinen Eisen zeigen
aber auch, dass der Acker eher aufgeritzt als umgepflügt wurde.
Der Ernteertrag war entsprechend. |
Daneben 5
Wellenrandhufeisen aus der Zeit zwischen 1000 und 1250 n. Chr., wie sie
von Heidesheimer Bauern längs der alten Römertrasse durchs
Unterfeld bei der Bodenbearbeitung gefunden wurden. Zusammen mit einem Falzeisen
(= Rille, in die die Hufnägel beim Beschlagen versenkt werden
konnten) und den weiteren Hufeisen bis ins 18. Jahrhundert zeigen, dass
die heute kaum mehr bekannte Trasse der Römerstraße noch
sehr lange als Fahrweg benutzt wurde. |
Die in Heidesheim eher
seltenen Kuhplätten, mit denen die Außenklauen der
Vorderzehen bei den Fahrochsen beschlagen wurden, sind hier in
Heidesheim vor allem fürs 19. Jahrhundert belegt.
Zwischen den Hufeisen erkennen wir zahlreiche geschmiedete Nägel,
die sich mit Resten von Butzenscheiben und Schiefertrümmern
im Brandschutt der Georgskapelle fanden. Nach dem Brand von 1776 wurde
die Kapelle nicht mehr mit Schiefer, sondern mit heimischen
Biberschwänzen eingedeckt.
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Die
Türbeschläge aus dem 19. Jahrhundert haben in
Altbauten bis weit ins 20. Jahrhundert überdauert. |
2
alte Breitbeile aus dem 18./19.Jahrhundert erinnern an das Wagner- bzw.
Zimmermanns-Handwerk. |
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Hinter
diesen Werkstücken steht fast unscheinbar ein für
Heidesheim wertvolles Unikat, das Werkbuch von Peter Bieber III, in das
er nach der Gründung seiner Schmiede 1866 alle von ihm
angefertigten Arbeiten mit Preisen eintrug. Wir finden die Namen der
Heidesheimer, die bei ihm arbeiten ließen, können
aus der Art der ausgeführten Arbeiten auf ihre
wirtschaftlichen Verhältnisse schließen und erfahren
nebenbei, in welchen Abständen sie ihre angesammelten Schulden
bezahlt haben. |
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Die hier
exemplarisch
ausgestellten Werkstücke und Werkzeuge erinnern an das
landwirtschaftlich geprägte Heidesheim
aus dem 19. Jahrhundert.
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Mit dem Lochhammer
wurden noch vor 100 Jahren die Löcher in das
glühende Schmiedeeisen getrieben. Heute sind sie als
Schaustücke in verschiedenen Größen
nebeneinander an
der Schmiedewand aufgereiht. |
4 verschiedene
Beispiele für Hobeln, die nicht nur vom Wagner verwendet
wurden,
sondern in noch größerer Vielfalt auch von
heimischen
Küfern. Der größte und
vom Wagner meist
benutzte Hobel war die Raubank, die wegen ihres Gewichts nicht in der
Vitrine untergebracht wurde. |
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